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Ausgangsmaterial ist das optische Glas B 270 Superwite, entwickelt und hergestellt von der "Deutschen Spezialglas AG" in Grünenplan (Schott Gruppe). Dieses Glas ist hochtransparent und farbneutral, ein sogenanntes Kronglas. Es wird hauptsächlich für Optiken, hochauflösende/farbneutrale Bildschirme etc. angewendet.

Ich verwende das Glas in Form von Tafelglas in den Stärken von 1 mm - 30 mm, oder in Form von Barrenglas in der Stärke bis 40 mm. Das Flachglas schneide ich mit der Diamant-Schneidemaschine auf die gewünschte Größe, z.B. 100 x 100 mm oder 80 x 120 mm.

Die Scheiben werden übereinandergelegt. Zwischen einzelne Scheiben lege ich Platin, in Form von feinen Drähten, Folien oder Netzen.

Einige Scheiben erhalten Bohrungen unterschiedlicher Durchmesser von ca. 5 - 15 mm. Die präzisen Bohrungen stelle ich an einer optisch/digitalen Bohrmaschine mit Diamant-Hohlbohrern her.

Aus diesen Bohrungen entstehen Luftblasen, die je nach Viskosität des Glases das Bestreben haben, nach oben zu driften. So erreiche ich eine Veränderung des Innenlebens z.B. bei Mosaikplatten (siehe weiter unten).


Glas hat, im Gegensatz zu Metall, keinen Schmelzpunkt, sondern ein Erweichungs-Intervall, abhängig von der Temperatur, von sirupartig bis flüssig.
Dieses Erweichungs-Intervall ist bei jeder Glassorte unterschiedlich.


Um diese geschichteten Glasscheiben wird eine Schamottform gebaut und verklebt. Diese Form kommt in den Nabertherm-Ofen mit programmierbarer Steuerung und wird in ca. 5 h auf die vorgesehene Temperatur hochgeheizt. Bei meinen Objekten variiert die Temperatur zwischen 820℃ und 850℃.

Jedes Stück benötigt individuelle komplizierte Berechnungen der einzelnen Parameter. Von der Schmelztemperatur bis zum Transformationspunkt Tg muss der Ofen schnellstmöglich die Temperatur absenken, danach folgt der langwierige Abkühlprozess, der sich über eine Zeit von bis zu zehn Tagen erstrecken kann. In einem bestimmten Bereich wird der Ofen nur 3 ℃/h abgesenkt, um Spannungen zu vermeiden.


Bei den Objekten mit farbigem Innenleben stelle ich Glasmosaiken aus farbigen Glas-Kröseln (körniges Glaspulver/Frits) von Bullseye Glass Co. Portland, OR 97202 USA, her. Dieses Glas ist kompatibel mit dem B 270 Superwite. Die farbigen Glaskrösel werden in einer Form im Ofen geschmolzen, spannungsfrei abgekühlt und anschießend mit der Diamant-Schneidemaschine in dünne Plättchen geschnitten, geschliffen und poliert.

Anschließen werden sie zwischen die transparenten Scheiben gelegt, die Schamott- form wird unten und um das Glas herum gebaut und verklebt. Danach wird es im Ofen zu einen großen Glasblock geschmolzen. Wenn der Glasblock erkaltet ist, wird er auf die vorgesehene Größe zugeschnitten (Schneidemaschine mit motorischem Vorschub von der Firma Conrad, Clausthal-Zellerfeld).

Anschließend wird der Glasblock in mehreren Arbeitsschritten auf den Horizontal- Schleifmaschinen auf Schleifscheiben, oder Schleifbändern in acht Arbeitsgängen von grob bis fein geschliffen. Dabei ist die ausreichende Wasserzuführung und der ausgeübte Druck entscheidend.
Vor dem Poliervorgang werden die Kanten fasettiert - das alleine ist ein hochsensibler Vorgang, der sehr viel Übung verlangt.

B 270 ist ein empfindliches Glas, welches keine Fehler verzeiht - ist der ausgeübte Druck auf das Schleifgerät zu groß oder stimmt die Wasserzufuhr nicht, entstehen feine Risse an der Oberfläche und das Schleifen beginnt von vorne. Die Objekte wiegen ca. 2,5 - 5 kg.

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